Donnerstag, 23. Oktober 2003
See und Vorurteil
Habe mir eben den Luxus geleistet und bin in der Herbstsonne zum See. Dummerweise habe ich meine Kamera vergessen, weil ich mal wieder zu spät los bin.
Einer meiner selbst gesehenen Fehler: schlechtes Zeitmanagement. Aber fast pünktlich war ich, ich bin jedoch immer nur gehetzt.

Habe beschlossen, daß ich das ändern werde.
Habe beschlossen, keine Angst mehr zu haben.
"Dort wo die Angst ist, geht es lang."

Auf die Liege in der Sonne und über den See blicken und meditieren. Habe ich eben meine Lektion sowieso gelernt bei der Massage. Ein erster Eindruck kann täuschen.
Meine Physiotherapeutin ist ehemalige Kampfsportlerin (2. brauner). Eigentlich unterhalten wir uns gut. Das Kontakttelefonat signalisierte mir anderes. Beinahe wäre ich nur von der Stimme und der Art zu fragen nicht hingegangen. Es wäre ein Fehler gewesen.

Irgendjemand hatte ja mal was mit borderline verkünden wollen in einem merkwürdigen Spiel, da spiel ich aber nicht mit bei so etwas. Und zwar ohne Zweifel, nicht mit mir. Nie.
"Noch nicht mal ignorieren" heißt es ja.

Und prompt schickt mir die Matrix also so etwas.

Wie fange ich an? Merkwürdig, daß so eine kurze Zeitspanne so viel Lebenskosmos streifen kann.

Sie hat nämlich [schon wieer so ein blödes Umfragetelefonat diesmal Krankenkasse] mal Mathematik studiert hier an der TU mit 16, sagt sie. Aber nicht beendet, dann Jura, dann Medizin (Physio). Verständigten uns über Schinder-Schindler.
Ihr Freund ist den gradlinigen Weg gegangen und ist heute KI-Prof irgendwo. Jüngster Prof angeblich. Sie betrieb dieses Karate-Ding ganzheitlich, trfitet also manchmal etwas ins Esoterisch-Religiöse-Konditionierungsding. Das ist dann immer erhöhte Alarmstufe für mich.
Diskussion (kurz) über Flexibilität, Geradlinigkeit, Zufriedenheit, Begabung und
Haltungsfehler.
Besser konnte ich es überhaupt nicht treffen.
Zwei Verirrte treffen sich.

Und dazu meine LIeblingsirren am Tegeler See. All diese Entrückten, Schwänefütterer, Vögel-Spieler, Dämmernde und dawzischen die einsamen Alten und mancher ja was. Wir sahen uns an. Wir so mittendrin, wo wir hingehören.

Vielleicht ist es Glück, noch zu wissen, daß man sich etwas einbildet, aber diese Phantasien sind da und dennoch werden sie in Zweifel gezogen. Eben wohl borderline oder auch nicht.
Ist mir auch egal. Lese ich auch nicht.
Ich sollte zwei Bücher jetzt hier auf der Stelle zerreissen, zertreten und fotografieren. A und B.

Keine Couch, durch nichts.
Vorher gibt es anderes.
Nie.

Die Psychiater wie die Kampfsportler müssen dieselben Regeln haben. Dieses "In der Ruhe liegt die Kraft"-Ding. Am schlimmsten dieses Warten, bis der andere was sagt oder tut. Wie beim Boxen (selten Lust dazu), dieses Belauern. Nur die Psychiater halten das durch, was ich nie könnte.
Schweigen. Ich muß immer reden. Ha ha.
Mein Opa hat mir früher eine Mark gegeben, wenn ich eine halbe Stunde ruhig bin, da war ich 10/11, in den Sommerferien der Internatszeit, dsa waren die schönsten Zeiten. Wegen der Kirchbäume im Garten, die ich nie vergessen werde. Und natürlich Fernsehen. Aber das was ja noch nicht so exzessiv.
Aber mit dem Reden das hat sich verändert, nur in solchen Situationen, "verliere" ich immer.
Bei den Psychiatern ist das aber Programm.
Compilerfehler.
Und so viel war es auch nicht. war ein Versuch wert, dieses Psychoanalyse-Tool. Jetzt mache ich das anders und das ist besser.

Sinatra: "I did it my way."

Umstellen der Musik auf Fremdroots-Einflüsse und das selbst Erlebte, wegen der Klarheit.

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