Donnerstag, 19. Oktober 2006
Sprachlos
Remme: Herr Hagge, was haben Sie als Seelsorger im vergangenen Jahr empfunden, als Sie von dem Tod des Mädchens in unmittelbarer Nachbarschaft erfuhren?

Hagge: Das war für mich sehr beklemmend, das so mitzubekommen. Ich wohne nur 200 Meter entfernt und die Vorstellung, dass gleichzeitig ich mit meinen beiden Kindern fröhlich Weihnachten feiere und solche Sachen tue und dort ein Kind wirklich verreckt - man kann es kaum anders sagen -, ohne jede Liebe und Zuwendung ist, das hat mich sehr bedrückt.

Remme: Haben Sie persönliche Schuld empfunden?

Hagge: Ich denke realistisch gesehen hätte ich nichts machen können, aber dieses Gefühl, dort so nah zu sein, das ist schon ein Gefühl wie Schuld.

"Wir müssen wieder Verantwortung füreinander übernehmen
Hamburger Pastor setzt sich für vernachlässigte Kinder ein"
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/554726/

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Sag bloß
Hagge: Ich habe mich aber in langen Gesprächen auch mit der Mutter unterhalten und festgestellt, dass die ihre eigene Kindheit kaum überlebt hat. Sie ist massiver Gewalt von ihrer Mutter und von deren Lovern ausgesetzt gewesen, stark traumatisiert und ich glaube wenn diese Mutter so eine Anlaufstelle gehabt hätte und dort auch hingegangen wäre, dann hätte sich die Tragödie ganz anders entwickelt.

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