Donnerstag, 28. April 2005
K.6

Das alles hatte nur einen Augenblick gedauert, schon hatte K. rechts und links einen der Männer und wurde, als gäbe es kein anderes Verständigungsmittel, schweigend, aber mit aller Kraft zur Tür gezogen. Der Alte freute sich über irgend etwas dabei und klatschte in die Hände. Auch die Wäscherin lachte bei den plötzlich wie toll lärmenden Kindern. K. aber stand bald auf der Gasse, die Männer beaufsichtigten ihn von der Schwelle aus. ..Der Vollbärtige rief ungeduldig: "Wohin wollt Ihr gehen? Hier führt es zum Schloß, hier zum Dorf."
Ihm antwortete K. nicht, aber zu dem anderen, der ihm trotz seiner Überlegenheit der Umgänglichere schien, sagte er: "Wer seid Ihr? Wem habe ich für den Aufenthalt zu danken?"
"Ich bin der Gerbermeister Lasemann", war die Antwort, "zu danken habt Ihr aber niemandem."
"Gut", sagte K., "vielleicht werden wir noch zusammenkommen."
"Ich glaube nicht", sagte der Mann. In diesem Augenblick rief der Vollbärtige mit erhobener Hand: "Guten Tag, Artur, guten Tag, Jeremias!"
K. wandte sich um, es zeigten sich in diesem Dorf also doch noch Menschen auf der Gasse! Aus der Richtung vom Schlosse her kamen zwei junge Männer von mittlerer Größe, beide sehr schlank, ... "Was habt ihr?"
rief der Vollbärtige. Man konnte sich nur rufend mit ihnen verständigen, so schnell gingen sie und hielten nicht ein. "Geschäfte!"
riefen sie lachend zurück. "Wo?"
"Im Wirtshaus."
"Dorthin gehe auch ich!"
schrie K. auf einmal mehr als alle anderen, er hatte großes Verlangen, von den zweien mitgenommen zu werden; ihre Bekanntschaft schien ihm zwar nicht sehr ergiebig, aber gute, aufmunternde Wegbegleiter waren sie offenbar.

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