Mittwoch, 20. April 2005
K.1


"Aber kurze Zeit darauf wurde er schon geweckt...Der junge Mensch entschuldigte sich sehr höflich, K. geweckt zu haben, stellte sich als Sohn des Schloßkastellans vor und sagte dann:'Dieses Dorf ist Besitz des Schlosses, wer hier wohnt oder übernachtet, wohnt oder übernachtet gewissermaßen im Schloß. Niemand darf das ohne gräfliche Erlaubnis. Sie aber haben eine solche Erlaubnis nicht oder haben sie wenigstens nicht vorgezeigt.'...
'Ist denn hier ein Schloß?'
'Allerdings', sagte der junge Mann langsam, während hier und dort einer den Kopf über K. schüttelte, ' das Schloß des Herrn Grafen Westwest.'...
'Die Erlaubnis muß man haben', war die Antwort, und es lag darin ein großer Spott für K., als der junge Mann mit ausgestrecktem Arm den Wirt und diue Gäste fragte:'Oder muß man etwa die Erlaubnis nicht haben?'
'Dann werde ich mir also die Erlaubnis holen müssen'..
'Ja von wem denn?', fragte der junge Mann.
'Jetzt um Mitternacht die Erlaubnis vom Herrn Grafen holen?' rief der junge Mann und trat einen Schritt zurück.
'Ist das nicht möglich?' fragte K. gleichmütig.'Warum haben Sie mich also geweckt?'
Nun geriet der junge Mann außer sich.'Landstreichermanieren!'rief er.'Ich verlange Respekt vor der gräflichen Behörde!Ich habe sie deshalb geweckt, um Ihnen mitzuteilen, daß Sie sofort das gräfliche Gebiet verlassen müssen.' "

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