Freitag, 1. April 2005
Früh erkennen - früh behandeln
Kopie aus PDF ( http://www.kompetenznetz-schizophrenie.de/rdkns/Dateien/Broschuere_Frueherkennung.pdf ): im Kommentar

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Fragebogen
Der folgende kurze Fragebogen fasst erste mšgliche
Hinweise auf ein erhšhtes Psychoserisiko zusammen.
Er stellt eine erste und sehr niedrige Ebene der Erfassung
des Erkrankungsrisikos dar und soll Ð Šhnlich
wie bei der Messung des Blutdrucks Ð Menschen
mit leicht erhšhten Werten die Empfehlung zu einer
genaueren Untersuchung geben.


1 Sie sind schweigsamer geworden und ziehen
sich lieber zurŸck, als mit anderen etwas zu
unternehmen.
2 Sie sind eher unsicher oder schŸchtern anderen
gegenŸber.
3 Ihre Stimmung war Ÿber Wochen hinweg eher
bedrŸckt, traurig oder verzweifelt.
4 Sie schlafen schlechter als gewšhnlich - z.B. haben
Sie Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen
oder wachen frŸher auf als sonst oder Sie
essen mit viel mehr oder mit viel weniger Appetit
als normalerweise.
5 Ihre Bewegungen, Ihr Denken und Sprechen sind
merklich langsamer geworden.
6 Ihre Ausdauer und Motivation in Schule, Ausbildung
oder Arbeit und bei Freizeitunternehmungen hat
auffŠllig nachgelassen.
7 Sie achten weniger als frŸher auf Ihre persšnlichen
BedŸrfnisse oder Ihre Gesundheit, ErnŠhrung,
Kšrperhygiene, Kleidung, Ordnung im pers
šnlichen Wohnbereich.
8 Sie sind hŠufig nervšs, unruhig oder angespannt.
9 Sie haben im Vergleich zu frŸher hŠufiger Streit
und Diskussionen mit Angehšrigen, Freunden oder
anderen Personen.
10 Ihre Gedanken geraten in Ihrem Kopf manchmal
durcheinander.
11 Sie haben hŠufiger als frŸher den Eindruck, dass
andere Sie hereinlegen, ausnutzen oder betrŸgen
wollen.
12 Sie haben zunehmend den Eindruck, dass bestimmte
Vorkommnisse im Alltag (z.B. Hinweise und Botschaften
aus Ihrer Umwelt) mit Ihnen persšnlich
zu tun haben oder nur fŸr Sie bestimmt sind.
13 Ihre gewohnte Umgebung kommt Ihnen manchmal
unwirklich oder fremdartig vor (z.B. besonders
eindrucksvoll, ergreifend, bedrohlich).
14 Sie nehmen GerŠusche oder Farben in Ihrer Umwelt
ungewohnt intensiv oder deutlich wahr.
Manchmal erscheinen Ihnen Dinge oder Menschen
Šu§erlich, z.B. in ihrer Form oder Grš§e, verŠndert.
15 Ihre Gedanken werden manchmal plštzlich von anderen
Gedanken unterbrochen oder gestšrt.
16 Sie fŸhlen sich phasenweise ganz besonders
beobachtet, verfolgt oder durch etwas bedroht.
17 Sie sehen, hšren, schmecken oder riechen manchmal
Dinge, die andere Ÿberhaupt nicht bemerken
kšnnen.


Die Absicht, mit dieser Mannheimer Checkliste auch
geringfŸgig erhšhte Risiken einer genaueren KlŠrung
zuzufŸhren, bringt es mit sich, dass einzelne der enthaltenen
Fragen von vielen Menschen bejaht werden.
Auch wenn Sie feststellen sollten, dass drei oder mehr
der Aussagen 1-13 auf Sie zutreffen, hei§t das noch
lange nicht, dass damit auch schon eine Psychosegef
Šhrdung gegeben wŠre. Auch das Vorkommen von
Erlebnisweisen, die einer Psychose schon nŠher stehen
und in der Checkliste mit den Aussagen 14-17 beschrieben
werden, besagt das fŸr sich alleine genommen
noch nicht. Sie sollten sich also durch solche Wahrnehmungen
bei sich selber nicht beunruhigen lassen. Hinter
vielen der in die Checkliste aufgenommenen VerŠnderungen
Ihres Erlebens oder Verhaltens kann sich
auch etwas ganz anderes verbergen, vielleicht nur eine
ganz normale Reaktion auf belastende LebensumstŠnde.
Besonders vieldeutig und unspezifisch sind die
Aussagen 1-9. Sie wurden aber trotzdem in die Checkliste
mit aufgenommen, weil viele Betroffene darŸber
berichtet haben, dass ihre psychische Stšrung ganz
am Anfang, oft lange bevor die Psychose auftrat, mit
solchen VerŠnderungen begann. Wenn ich mich also
plštzlich lieber zurŸckziehe, unsicherer werde oder
mich Ÿber lŠngere Zeit hinweg bedrŸckt fŸhle, ohne zu
wissen warum, wenn das zur Belastung fŸr mich selber
und fŸr meine Bezugspersonen wird und auch die Ärzte,
Psychologen, Psychotherapeuten, die ich um Rat frage,
Schwierigkeiten mit der Diagnose und der Therapieempfehlung
haben, dann wŠre es sicher sinnvoll, auch
bei solchen Beschwerden Kontakt zu den FrŸherkennungszentren
aufzunehmen. Dies gilt insbesondere
dann, wenn zusŠtzliche Risikofaktoren vorhanden sind:
wenn ein enger Familienangehšriger unter einer psychischen
Erkrankung leidet und bereits deshalb in nerven
Šrztlicher Behandlung war, wenn Geburtskomplikationen
(z.B.: zeitweiser Sauerstoffmangel) bekannt sind
oder wenn die Mutter wŠhrend der Schwangerschaft
erkrankt war.

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