Donnerstag, 28. Juni 2007
Am lauten Bach
"Eine Selbstdemontage
Karl Lauterbachs absurde Thesen über den Sozialstaat" von Gebauer

...Zunächst beschreibt er Beamte als Profiteure des Bildungswesens. Sie sorgten dafür, dass ihre "Gewinnerkinder" von (meist türkischen) Verlierern des Schulsystems ferngehalten würden. Aufgabe des Staates müsse sein, den verwerflichen Bevorzugungswillen von Eltern per Gesetz zu brechen und zugunsten der Armen ein moralisches Bildungssystem zu etablieren. Erstes Mittel sei die Einführung einer kostenlosen Zwangsganztagsvorschule für alle. Ohne diese sei der "sozialen Lotterie" um gesellschaftliche Chancen nicht beizukommen. Ein entgegenstehender Elternwille müsse wie Kindesmisshandlung gewertet werden. Der Staat habe "jedes seiner Kinder" wie einen Rohstoff zu behandeln, den es gegen die Gefahren der Globalisierung einzusetzen gelte. Ziel sei, den späterhin mit dem Rentensystem vollendeten "Zyklus der vererbten Chancenlosigkeit" zu durchbrechen...

„Der Zweiklassenstaat - Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren” von Lauterbach, Karl
http://www.faz.net/s/Rub2E8C985607B44756884B7A1383CD205C/Doc~E03B35449DE0544669DD2B2738F149D87~ATpl~Ecommon~Scontent.html





"Geistesfremdarbeiter
Linke Xenophobie: Gebildete sollen draußen bleiben"

...Aus dem linken Spektrum kommt dieser Ruf gegen Bildungs- und Forschungsministerin Schavan, die Hochqualifizierten aus aller Welt das Herkommen und Hierbleiben deutlich erleichtern will. Angeführt nicht von Oskar Lafontaine, der schon mal gegen "Fremdarbeiter" polemisierte, sondern vom sozialdemokratischen Arbeitsminister Franz Müntefering, geht es gegen, wie sollen wir sie linksdrehend nennen - Geistesfremdarbeiter?

Nun soll es ein Skandal sein, wenn auch Hochqualifizierte einwandern, die hier weniger als fünfundachtzigtausend Euro im Jahr verdienen, weniger also als Max-Planck-Direktoren, sondern ein Normalgehalt von vierzigtausend Euro beziehen. Diese Summe schlägt Frau Schavan als neue Mindestgrenze vor, um den Kreis potentieller Einwanderer stark zu erweitern.

Die Gegenargumente sind absurd bis scheinheilig: Die Hochqualifizierten nehmen gebildeten Deutschen den Arbeitsplatz weg (Müntefering); sie erinnern uns zu sehr an Versäumnisse heimischer Bildungsarbeit (SPD-Abgeordnete Burchardt); angelockt von "Bildungsimperialisten" fehlen sie dann in ihren armen Herkunftsländern (DGB-Chef Sommer). Der perfide Kurzreim ist wieder da - Kinder statt Inder. Die Inder wollten freilich nicht kommen, weil sie ihr Rückflugticket vorab buchen sollten, und niemand sie einlud, sich anzusiedeln und Kinderschaukeln in ihre Gärten zu stellen...

aus: Christian Schwägerl in F.A.Z., 28.06.2007, Nr. 147 / Seite 33
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EB4CC47EAD5DD4BA183B3E16C22EA0803~ATpl~Ecommon~Scontent.html




"Wenn es dunkel wird, kommen die Diebe"

Wie immer hatte Peter S. am Abend seinen Mercedes ML im Carport seines Hauses abgestellt. Am nächsten Morgen gab es für den Bewohner des Berliner Stadtteils Lichterfelde eine böse Überraschung. Zuerst stutzte er über das zerbröselte hintere Dreiecksfenster. Doch nach Öffnen der hinteren Tür sah er seine Golfausrüstung unangetastet auf der Rückbank liegen. Erst beim Blick Richtung Cockpit wurden seine bösen Ahnungen bestätigt: Wo noch gestern ein mehrere Tausend Euro teures Comand-System installiert war, klaffte nun ein großes schwarzes Loch mit lose herumhängenden Kabeln. Zusätzlich war auch noch der Fahrer-Airbag sauber aus der Lenkradschüssel entfernt worden.
"Alles war professionell ausgeschlachtet, es gab nicht einmal Kratzer im Holz. Und die CDs waren alle noch da", staunte S.
Der Fall aus der Bundeshauptstadt ist nur einer von Zehntausenden. So berichtet zum Beispiel die Stuttgarter Lokalpresse seit Monaten über osteuropäische Banden, die systematisch durch ruhige Wohnviertel ziehen, um gezielt Navigationssysteme zu erbeuten - vorzugsweise aus Audi-, BMW- Mercedes-, Porsche- und VW-Modellen...


http://www.welt.de/wams_print/article970465/Wenn_es_dunkel_wird_kommen_die_Diebe.html


Das Navigationssystem im Auto soll bald neue Aufgaben übernehmen. 13 Jahre nach seiner Premiere im 7er-BMW im Jahr 1994 wird der elektronische Beifahrer zusehends vom digitalen Reisebegleiter zu einem echten Lotsen durch die Risiken des Verkehrs...
http://www.welt.de/wams_print/article934663/Elektronischer_Schubser_auf_die_richtige_Spur.html

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