Dienstag, 31. Oktober 2006
Paint it Black
Der aus bisher unerfindlichen Gründen geheim gehaltene Teil der höchst umstrittenen (wir berichteten) Melancholie-Ausstellung, "Genie und Wahnsinn in der Kunst" ist bekannt geworden (wir berichten).
BLEIBEN SIE DRAN; LESEN SIE JETZT!!!!!!!!!!!!!!!!
Er wurde an zahlreichen Orten der 'BRD' gezeigt.
Die große Abschlußshow ist in Berlin.

"Zeige Deine Wunde - Befreiende Kunst -Psychiatrieerfahrene stellen aus"
Klasse Titel, was soll's. Da fahre ich zufällig durch Hennigsdorf und sehe einen Hinweis auf diese Ausstellung dort; hatte aber leider keine Zeit.
Ich habe im übrigen auch noch ein paar Bilder aus meinen wöchentlichen Kreativkursen (Musik haben wir auch gemacht, sozusagen Art Brut). Die kommen halt jetzt in mein Arbeitszimmer, woanders gehören die auch recht betrachtet nicht hin.

In diesem Zusammenhang habe ich doch glatt die auch dem Thema zum Teil gewidmete documenta5 verpaßt, wie wir gerade auf dem Ticker hereinbekommen - also frisch.
http://www.documenta12.de/geschichte_b05.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Documenta_5
(freue mich schon auf die im nächsten Jahr - tatsächlich schon wieder 5 Jahre, nun, wenn das so weitergeht werde ich noch alt)

Auch interessant, wenn wir schon dieses Thema angeschnitten haben:
http://prinzhorn.uni-hd.de/allgemeine_info.shtml
z.B. http://prinzhorn.uni-hd.de/galerie/index.shtml
(Buch: Prinzhorn, "Bildnerei der Geisteskranken")
aber auch via oben http://www.artbrut.ch

1997 „Kunst und Wahn“ im Kunstforum Bank Austria, Wien
http://www.ba-ca-kunstforum.at/de/kunstforum/geschichte
Peter Pongratz, „Lob der Schizophrenie“ http://www.kunstnet.at/golles/05_07_02.html (spinnt der?)
(Buch: Brugger und Gorsen, "Kunst und Wahn")
Katalogbuch Wien 97. Das Buch widmet sich dem vieldiskutierten Thema seelischer Krankheit als Gegenstand und Quell künstlerischen Schaffens, ferner der Geschichte der vielfältigen Rezeption psychotischer Bilder sowie dem Problem des Pathologieverdachts gegenüber moderner Kunst. Das Spektrum reicht von Rubens’ "Besessenen" bis zu den expressionistisch-phantastischen Porträts von "Geisteskranken" bei Kubin und Kirchner, von der "Bildnerei der Geisteskranken" zum Schaffen von Künstlern, deren Stil sich unter dem Einfluß der Psychose wandelt, bis hin zu Werken, in denen Elemente psychotischen Gestaltens als Ausdruck des Unmittelbaren und Ursprünglichen bewußt eingesetzt werden. Hrsg.: I. Brugger, P. Gorsen. 24,5 x 29 cm, ca. 360 S., ca. 150 Farbabb., ca. 160 SW-Abb., Ln. mit SU.

Dazu Häfner ("Das Rätsel Schizophrenie"):
Je mehr Kunstwerke Schizophrener man gesehen und gelesen hat, gleich, ob sie von hoher künstlerischer Qualität oder dilettantisch sind, desto klarer wird, dass sie häufig Geist, Stil und Strömungen ihrer Zeit widerspiegeln. Von einer allein den Schizophrenen möglichen, autonomen Kunst, wie sie Prinzhorn den Werken Schizophrener zumisst, ist, wenn man von der Besonderheit ihrer Lebenssituation absieht, wenig zu sehen.

Berühmte schizophrene Künstler Schumann, Hölderlin und Van Gogh (9/1889): Ich mit meiner Geisteskrankheit, ich denke an so viele andere Künstler, die auch geistig erkrankt waren, und ich sage mir, dass dies kein Hindernis ist, den Beruf des Malers auszuüben, als ob nichts wäre.
auch via Häfner: Eine solche Formulierung stellt die Schizophrenie eher neben als in die Mitte seines künstlerischen Schaffens.

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