Dienstag, 7. Februar 2006
Berlinale
Drei Lokale, die ich nie (wieder) besuchen werde:
Borchardts, Adnan (kam nie in die Verlegenheit), Bocca di Bacco (da war erst letztens Zivil gegenüber und Polizei direkt davor, das ist auch gekapert)
I geht mit B auch immer ins Borchardts, obwohl niemand etwas wissen soll, was jeder weiß. Das muß eine Art Sucht sein. Publicity. "Hallo". Küßchen oder Zunicken. Man kennt sich.

Tips zur Berlinale (am besten gar nicht draußen essen zu der Zeit)
http://www.wams.de/data/2006/02/05/841039.html

Freue mich auf "Internationales Forum des jungen Films". Die anderen kommen eh irgendwann in die Kinos.
Morgen Spezial in der FAZ. - mal sehen.

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Wie hast Du mich gefunden?
"Schön, daß Du gekommen bist. Ich wollte, daß Du dabei bist."
Und das Messer an den Hals gesetzt. [Totaler Aufschrei im Broadway. Ist das Europacenter am Abend (nur?) eine traurige Veranstaltung. Essen im Mövenpick pick pick; downsizing ist angesagt]

"Cachè"
http://www.arte-tv.com/de/film/Cannes__2005/866948.html

TV ist ein Nebenthema (? oder doch das Haupt?) des Films.
Mir gefällt die Integration der Videoästhetik. Der Film spricht mich sofort an. Gefallen haben mir auch die langen Einstellungen in denen nichts als Alltagswelt passiert. Und dann rückspulen. Sprung. TV im Hintergrund. Lesen! etc. Und die Alten. Ohne "Hausfreund" wären manche Häuser gefüllter Und der Pillenabsatz höher. Die große Ruhigstellung unserer Alten (aber selbst gewählt, zumindest bei mir, deshalb kein Mitleid - nur Feststellung; sollen sie sich von ihrem Hausfreund ordentlich durchficken lassen. Das ist auch eine Art von Generationenkonflikt - gespiegelt. Man sieht sich eben immer zweimal - mindestens - im Leben. Im TV sowieso. Man sieht sich.)

"Wir sind das Fernsehprogramm"
http://www.fotolog.com/synapse/

Kein Wunder, daß der Altersdurchschnitt der Sendungen so hoch ist. Vermutlich je höher, desto jünger das Zielpublikum (das offensichtliche). Moderner Jungbrunnen. Und Teilhabe an allem Unerreichbaren, scheinbar, eben virtuell. Und dennoch Distanz zu allem. Horrorfilm täglich kostenlos. Aber man kann immer noch die Augen zu machen, bevor sie zufallen, bevor die jemand sanft mit der Hand schließt (entweder Sohn oder Tochter - wegen der Dramatik. Den Sohn zieht auch nur die Erinnerung und die Bedrängnis der Gegenwart zur Mutter. Trauriger Fall? Nicht immer, wie gesagt.)
Und dann ist Sendepause. Endgültig.

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K. Schluß

Weltfremd kann auch eine Auszeichnung sein, wenn die Welt danach ist. (Kapielski)

Die Wirtin zeigte auf die Ottomane, daß sich K. setzen möge, sie selbst setzte sich auf den Drehsessel beim Pult. »Hast du nicht einmal Schneiderei gelernt?« fragte die Wirtin. - »Nein, niemals«, sagte K. - »Was bist du denn eigentlich?« - »Landvermesser.« - »Was ist denn das?« K. erklärte es, die Erklärung machte sie gähnen. »Du sagst nicht die Wahrheit. Warum sagst du denn nicht die Wahrheit?« - »Auch du sagst sie nicht.« - »Ich? Du beginnst wohl wieder mit deinen Keckheiten? Und wenn ich sie nicht sagte - habe ich mich denn vor dir zu verantworten? Und worin sage ich denn nicht die Wahrheit?« - »Du bist nicht nur Wirtin, wie du vorgibst.« - »Sieh mal! Du bist voll Entdeckungen! Was bin ich denn noch? Deine Keckheiten nehmen nun aber schon wahrhaftig überhand.« - »Ich weiß nicht, was du sonst bist. Ich sehe nur, daß du eine Wirtin bist und außerdem Kleider trägst, die nicht für eine Wirtin passen und wie sie auch sonst meines Wissens niemand hier im Dorfe trägt.« - »Nun also kommen wir zu dem Eigentlichen. Du kannst es ja nicht verschweigen, vielleicht bist du gar nicht keck, du bist nur wie ein Kind, das irgendeine Dummheit weiß und durch nichts dazu gebracht werden könnte, sie zu verschweigen. Rede also! Was ist das Besondere dieser Kleider?« - »Du wirst böse sein, wenn ich es sage.« - »Nein, ich werde darüber lachen, es wird ja ein kindliches Geschwätz sein. Wie sind also die Kleider?« - »Du willst es wissen. Nun, sie sind aus gutem Material, recht kostbar, aber sie sind veraltet, überladen, oft überarbeitet, abgenützt und passen weder für deine Jahre noch deine Gestalt, noch deine Stellung. Sie sind mir aufgefallen, gleich als ich dich das erstemal sah, es war vor einer Woche etwa, hier, im Flur.« - »Da haben wir es also! Sie sind veraltet, überladen und was denn noch? Und woher willst du das alles wissen?« - »Das sehe ich, dazu braucht man keine Belehrung.«
»Das siehst du ohne weiteres. Du mußt nirgends nachfragen und weißt gleich, was die Mode verlangt. Da wirst du mir ja unentbehrlich werden, denn für schöne Kleider habe ich allerdings eine Schwäche. Und was wirst du dazu sagen, daß dieser Schrank voll von Kleidern ist?« Sie stieß die Schiebetüren beiseite, man sah ein Kleid gedrängt am andern, dicht in der ganzen Breite des Schrankes, es waren meist dunkle, graue, braune, schwarze Kleider, alle sorgfältig aufgehängt und ausgebreitet. »Das sind meine Kleider, alle veraltet, überladen, wie du meinst. Es sind aber nur die Kleider, für die ich oben in meinem Zimmer keinen Platz habe, dort habe ich noch zwei Schränke voll, zwei Schränke, jeder fast so groß wie dieser. Staunst du?«
»Nein, ich habe Ähnliches erwartet; ich sagte ja, daß du nicht nur Wirtin bist, du zielst auf etwas anderes ab.«
»Ich ziele nur darauf ab, mich schön zu kleiden, und du bist entweder ein Narr oder ein Kind oder ein sehr böser, gefährlicher Mensch. Geh, nun geh schon!«
K. war schon im Flur, und Gerstäcker hielt ihn wieder am Ärmel fest, als die Wirtin ihm nachrief: »Ich bekomme morgen ein neues Kleid, vielleicht lasse ich dich holen.«




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Dieses Lied hören Sie gerade:
Tiger Lou, National Ave (The Loyal)

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Poesie der ISBN
(Durch http://mark793.blogger.de/stories/380517/#380528 inspiriert)

3-
442-
75506-
9

9 783442 755066

9 783596 242856

3-
446-
15497-
3

3-518-57456-6
9 783492 114707
3-451-04192-8
3-492-10541-6

(ISBN-Suche:
http://de.bookbutler.info/do/showWelcome)

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